Osteopathie mit Manu-fit®
Bei der systemischen Osteopathie Manufit handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Osteopathie. Der Arzt und Osteopath Dr. Anton Hack entwickelte sie in seiner langjährigen Tätigkeit als Arbeitsmediziner und anschließend in seiner eigenen Privatpraxis in den letzten 20 Jahre. Der Begriff setzt sich aus zwei Teilen zusammen: „Manu“ steht dafür, dass es sich um eine manualtherapeutische Technik handelt. „Fit“ ist die Abkürzung für Funktionelle indirekte Technik.
Was wird bei der Osteopahthie Manu-fit® behandelt?
Behandelt werden schmerzhafte Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, ausgelöst durch Fehlstellungen oder Verspannungen. Die veränderte Stellung des Beckens hat eine zentrale Bedeutung in Behandlung. Nach den Gesetzen der Statik und Ökonomie führt eine Beckenfehlstellung zu Folgeveränderungen an der Wirbelsäule, dem Schultergürtel, den Extremitäten und meist auch am Schädel und den inneren Organen.
Wie findet die Behandlung mit Manu-fit® statt?
Bei der Manufit-Therapie liegt der Patient bekleidet auf dem Rücken auf der Liege. Es werden sanfte, kreisende und damit mobilisierende Techniken verwendet, die dem Patienten sehr angenehm sind. Auch wenn die Probleme nur lokal auftreten, muss die Verschiebung der Gelenke im gesamten Körper behandelt und korrigiert werden.
Dies geschieht, indem die unterschiedlichen Gelenke über kleine Schwingungen wieder in die richtige Position gebracht werden. Hierbei wird das Becken gerade gestellt und die Wirbelsäule ins Lot gebracht. Ziel der Behandlung ist es, die Gelenke wieder zu zentrieren.
Da die Manufit-Behandlung völlig sanft ist, wird sie vom Patienten sogar als sehr entspannend empfunden. Sie löst Muskelverspannungen und stellt die Beweglichkeit der Arme und Beine wird wieder her. Jetzt können sich die Selbstheilungskräfte wieder voll entfalten und vorhandene Entzündungen und Schmerzen können abklingen.
Direkt nach der Behandlung empfiehlt es sich den Körper noch mindestens 15 Minuten in Bewegung zu halten, z.B. durch einen Spaziergang. Häufig tritt am Folgetag eine Art Muskelkater auf, der jedoch in der Regel innerhalb weniger Tage wieder abklingt.
Welche Krankheiten und Beschwerden werden behandelt?
Häufig behandele ich mit Manufit Krankheiten und chronische Beschwerden wie Nackenschmerzen bzw. Nackenverspannung, Rückenschmerzen, Schulterschmerzen, Hüftbeschwerden, Ischialgie, Bandscheibenvorfall oder -vorwölbung (-prolaps), Beckenschiefstand, Knieschmerzen, Kopfdrehstörungen, Kopfschmerzen, Tennisellenbogen
Das Konzept Manu-fit®
Das Konzept Manu-fit® geht davon aus, dass die Probleme des ganzen Bewegungsapparates vom Becken bestimmt werden.
Das Becken als zentraler Punkt im Körper
Das Becken nimmt die Kräfte der Beine, der Wirbelsäule und der Muskeln, die an den Beckenknochen befestigt sind, von allen Richtungen auf. Gleichzeitig muss das Becken diese Kräfte auch abfedern können. Diese Federung kann einseitig eingeschränkt sein, wodurch es zu einer Schiefstellung des Beckens kommt. Da die Wirbelsäule für den aufrechten Gang verantwortlich ist, gleicht sie diese Schiefstellung durch mehrere kleine entgegengerichtete Verschiebungen aus.
Asymetrie der Wirbel und die Folgen
Die Schiefstellung des Beckens löst die Wirbelsäule meistens so geschickt, dass man von außen kaum etwas davon sieht. Trotzdem haben die Wirbel nun eine asymmetrische Lage, die unter Bewegung noch verstärkt wird. Dadurch werden die Gelenke und die Bandscheiben vermehrt belastet. Anschließende Veränderungen der Nervenaustrittsöffnungen an den Wirbeln ziehen zusätzlich häufig die Nerven in Mitleidenschaft. Um trotzdem einen aufrechten Stand zu gewährleisten, ist durch die Veränderung der Wirbelsäule zusätzlich der Einsatz der Rückenmuskulatur notwendig. Normalerweise ist dies nicht notwendig, da die S-Form der Wirbelsäule den Rücken stabilisiert.
Verschiebung des Brustkorbs und der inneren Organe
Die Verschiebung der einzelnen Gelenke setzt sich bis zum Kopf fort. Sie verändert über die Brustwirbel ebebfalls die Form des Brustkorbs. Die Verschiebung von Becken, Wirbelsäule und Brustkorb ändert zusätzlich die Anordnung und Lage der inneren Organe. Deshalb ist die viszerale Behandlung der Bauchorgane wichtig.
Da der Schultergürtel auf dem Brustkorb sitzt, wird auch dieser durch die Verformung in eine andere Position gezogen. Damit trotzdem gleichmäßige Armbewegungen möglich sind, verändern alle Gelenke der Arme und Hände ihre Ausgangslage, genauso wie die Bänder und Sehnen ihre Zugrichtung. Hierdurch können verschiedene lokale Probleme entstehen, wie z.B. ein sog. Tennisellenbogen, den man zunächst nicht mit einer Beckenschiefstellung in Zusammenhang bringen würde.
Einfluss auf Hüfte und Gang
Durch die Schiefstellung des Beckens werden direkt auch die Gelenke von der Hüfte aus beeinflusst. Dadurch macht es den Anschein, als wenn die Beine unterschiedlich lang sind. In früheren Jahren wurde diese „Beinlängendifferenz“ sogar mit der Verordnung von Schuheinlagen therapiert und damit die Problematik noch weiter verstärkt. Damit trotzdem ein normaler Gang möglich ist, müssen die Gelenke der Beine und Füße nun aber ebenfalls die vorhandene „Schieflage“ ausgleichen. Wie auch an den Armen verändert sich die Ausgangslage der Gelenke und die Zugrichtung von Bändern und Sehnen. Dies kann zu lokalen Problemen führen wie z.B. Knieschmerzen.
Länge der Behandlung
Durch die Manufit-Behandlung können viele Beschwerden positiv beeinflusst werden, auch wenn bereits Abnutzungserscheinungen nachgewiesen wurden. Eine Garantie dafür gibt es aber natürlich nicht. Manchmal klingen die Beschwerden nur langsam ab. Dies kann durch anhaltende äußere Belastung z.B. im Beruf ausgelöst sein. In der Praxis führe ich immer mindestens 3 Behandlungen im zeitlichen Abstand von 1-4 Wochen durch.
Sehr selten kann es auch vorübergehend zu einer Verstärkung oder Verlagerung der Beschwerden kommen. Dies könnte passieren, wenn die Gelenke ihre grundsätzliche Stellung nicht mehr einnehmen können z.B. auf Grund starker degenerativer Veränderungen. Hierfür kann keine Haftung übernommen werden. In diesem Fall sollten weiterführende diagnostische Maßnahmen vom Hausarzt oder Facharzt durchgeführt werden.