Die homöopathische Behandlung beginnt mit einem ausführlichen Gespräch, der Erstanamnese. Diese dauert i.d.R. ca. 1 ½ bis 2 Stunden.
Nicht der Name einer Krankheit bestimmt die homöopathische Arznei, sondern die ganzheitliche Sicht auf den einzelnen Menschen. Ich frage daher detailliert nach den Symptomen der jeweiligen aktuellen Beschwerden und auch früherer Erkrankungen. Ich beziehe Sie als ganzen Menschen mit Ihren körperlichen, seelischen und geistigen Anteilen bei der Auswahl des homöopathischen Mittels mit ein. Das Temperaturempfinden (z.B. Wärmeüberempfindlichkeit oder Kälteunverträglichkeit), das Schlafverhalten, bisherige Krankheitsneigungen, Essensvorlieben, Durst und Nahrungsmittelunverträglichkeiten (z.B. Fisch, Eier, Milch, Weizen, Schweinefleisch) sowie Besonderheiten im Gemütsbereich (z.B.: Ruhelosigkeit oder Ängste) sind hierbei wichtige Kriterien.
Nach Ihrer Verabschiedung erfolgt eine Fallanalyse (die sog. Repertorisation). Diese dauert i.d.R. mindestens noch einmal so lange, wie die Erstanamnese und hierbei erfolgt dann die Wahl der Arznei. Sie erhalten im Anschluss eine Mitteilung bzw. das entsprechende Mittel zugesandt.
Der Behandlungsverlauf sollte spätestens nach 4-6 Wochen in einem Folgegespräch, das i.d.R. 30-60 Minuten dauert, kontrolliert werden. Die bisherige Arzneiwirkung und das weitere Vorgehen werden hier besprochen. Bei einem guten Heilungsverlauf werden die Abstände zu den weiteren Folgeterminen immer größer bzw. nur noch bei Bedarf vereinbart.
Wirkungseintritt und Wirkungsdauer nach homöopathischer Mittelgabe sind individuell sehr verschieden. Besteht die chronische Krankheit schon jahre- oder jahrzehntelang muss naturgemäß meistens auch mit einem langsamen Heilungsverlauf gerechnet werden. Nach der Mittelgabe sollten die Patienten daher auffällige Veränderungen in ihrem Befinden beobachten bzw. notieren, um diese spätestens bei der Folgeanamnese besprechen zu können.
Bei einer akuten Erkrankung (Verletzung, akuter Infekt, Schmerzzustände, Reisekrankheit etc.) und deren Behandlung steht die Erfassung der aktuellen Symptome im Vordergrund und das Gespräch ist kürzer als die o.g. Erstanamnese.
Die Behandlungsdauer ist grundsätzlich davon abhängig, ob es sich um ein akutes oder chronisches Leiden handelt.
Je akuter die Krankheit ist, umso schneller wirkt die Arznei.
Je länger die Krankheit schon besteht, umso länger wird auch die Behandlung andauern. Bei komplexen bzw. chronischen Erkrankungen können im Laufe der Behandlung verschiedene Arzneimittel eingesetzt werden, in der Regel jedoch nicht gleichzeitig.
Bei der homöopathischen Behandlung einer chronischen Krankheit sollte keine Selbstmedikation mit homöopathischen Arzneimitteln oder Schüßler Salzen stattfinden. Diese könnten die Wirkung der nach den Regeln der Klassischen Homöopathie verordneten Arzneimittel beeinflussen.